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Boden des Jahres 2024 - Der Waldboden

Der Waldboden im Dezember

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(© LfULG, Raphael Benning)

Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt kehrt Ruhe in der Natur ein. Dies wird an der Vegetation rund um die Bodenprofilgrube deutlich.

Das Foto zeigt eine Bodenprofilgrube, in der sich Regenwasser gesammelt hat. Im Mittelgrund ist eine braune Einzäunung der Profilgrube zu erkennen und im Hintergrund Fichtenwald.
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(© LfULG, Raphael Benning)

Auch an der Profilwand ist die Winterruhe zu erkennen: Von den Pilzen (Hallimasche), die im Oktober noch hellbraun links an der Profilwand leuchteten, sind beim genauen Hinsehen nur noch verschrumpelte, dunkelbraune Reste zu erkennen.

Das Foto zeigt die Profilwand eines Stauwasserbodens mit hellen sowie orange-gefleckten Bereichen. Es sind verschiedengroße Wurzeln zu sehen, am oberen Rand des Fotos auch Moos und Gras, am unteren Rand ist graufarbenes Wasser zu sehen.
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(© LfULG, Raphael Benning)

Auf dem Waldboden rings um das Bodenprofil sammeln sich abgestorbene Nadeln, Blätter und kleine Zweige. Sie sind die Grundlage des Nährstoffkreislaufs auf und im Waldboden. Mit wiedereinsetzender Aktivität der Bodenlebewesen im Frühjahr, wird die Streu nach und nach zersetzt, bis sie im Boden wieder in Form von Nährstoffen für die Vegetation zur Verfügung steht.

Das Foto zeigt die Streuauflage auf dem Waldboden. Es sind abgestorbene, braune Nadeln und Blätter zu erkennen. Ebenso liegen kleine Zweige, bewachsen mit hellen Flechten, kreuz und quer auf dem Boden.

»Waldboden«, »Aktion Boden des Jahres« und »Bodenlehrpfade in Sachsen« – Zu diesen Themen haben wir gemeinsam mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst im »Soilcast« Rede und Antwort gestanden. Der »SoilCast« ist der wissenschaftliche Podcast, der sich mit aktuellen Fragen zu Boden, Umwelt und Klima beschäftigt. Zur aktuellen Folge 105 »Interview: Das Model und der Bodenlehrpfad« sowie vielen weiteren spannenden Folgen rund um den Boden gelangen Sie über den nachfolgenden Link.

Der Waldboden im November

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(© LfULG, Raphael Benning)

Der bevorstehende Winter kündigt sich an: Erste Schneefälle in den Morgenstunden haben die Oberfläche um das Bodenprofil »eingezuckert«. Temperaturen rund um den Gefrierpunkt sorgen dafür, dass sich Schneereste bis nachmittags halten.

Im Vordergrund ist eine Bodenprofilgrube zu sehen, rings herum sind Schneereste zu erkennen. Die Bodenprofilgrube ist mit braunen Balken umrandet und im Hintergrund sind Waldbäume zu erkennen.
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(© LfULG, Raphael Benning)

Die Bodenprofilgrube ist noch verhältnismäßig leer, eine Folge des Auspumpens für die Studentenexkursion im Oktober, aber auch der geringen Niederschläge im letzten Monat. Dadurch ist der Bodenwasserspeicher ebenfalls recht leer und wartet darauf, durch Herbst- und Winterniederschläge aufgefüllt zu werden.

Das Foto zeigt eine Bodenprofilwand mit verschiedenfarbigen, schwarzen, grauen und orange-bräunlich gefärbten Bereichen. An den Rändern des Fotos sind Schneereste sowie Grashalme zu sehen.
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(© LfULG, Raphael Benning)

Schmelzwasser des tauenden Schnees fließt als dünner Wasserfilm entlang der Wurzeln in der Bodenprofilwand hinab. An einer abgeschnittenen Wurzel sammelt sich das Wasser, fällt als Tropfen in die Bodenprofilgrube und füllt sie Stück für Stück auf.

Das Foto zeigt einen Ausschnitt der Bodenprofilwand. Die linken und rechten Randbereiche des Fotos zeigen unscharf Bodenpartikel, in der Mitte des Fotos sind feine Wurzeln zu sehen. An einer dickeren, abgeschnittenen Wurzel hängt ein Wassertropfen.

Der Waldboden im Oktober

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(© LfULG, Raphael Benning)

Der Waldboden (hier der Stauwasserboden) im Mittelpunkt der Betrachtung: Kurz nach Start des neuen Studienjahres besuchten Studierende der Forstwissenschaften in Tharandt den Bodenlehrpfad. Für die Studierenden der »erste Bodenkontakt« und Praxisbezug im Rahmen der forstlichen Ausbildung.

Das Foto zeigt die Bodenprofilgrube eines Stauwasserbodens, links daneben liegt ein blauer Rucksack und ein Zettel auf dem Boden, in der Mitte über dem Bodenprofil liegen Zettel und ein Bodenprofil-Zollstock.
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(© LfULG, Raphael Benning)

Das Wasser aus der Bodenprofilgrube wurde ausgepumpt, damit die Studierenden das vollständige Bodenprofil des Pseudogleys (Stauwasserboden) begutachten können. Die bei Stauwasserböden charakteristische Marmorierung in der unteren Hälfte des Bodenprofils ist gut zu erkennen. Sie ist sonst »unter Wasser« verborgen, wenn sich austretendes Bodenwasser und Niederschlagswasser in der Grube sammelt.

Das Foto zeigt die Bodenprofilwand: Oben erkennt man Gras und Moose, darunter eine durchwurzelte schwärzlich-dunkelbraune Schicht, daran anschließend eine hellere Schicht und darunter eine marmorierte Bodenschicht.
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(© LfULG, Raphael Benning)

»Der Herbst ist da…«, davon zeugen auch viele alte Hallimasche und herabfallende Blätter (bodenkundlich: Streu) im Umfeld des Bodenprofils.

Das Foto zeigt im Vordergrund unscharf Grasbüschel am Boden, darin in der rechten Hälfte des Fotos ebenfalls verschwommen einen Hallimasch und mittig dahinter einen alten braunfarbenen Hallimasch sowie ein gelbes Blatt.

Der Waldboden im September

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(© LfULG, Raphael Benning)

Mitte September haben große Regenmengen dazu geführt, dass sowohl die Bodenprofilgrube als auch der Bodenwasserspeicher wieder »randvoll« mit Wasser gefüllt sind.

Bild von der Bodenprofilgrube, einem umzäunten ausgehobenen Loch im Waldboden, dessen sichtbare Abbruchkante glatt abgestochen wurde. Die Grube ist zur Hälfte mit dreckigem Wasser gefüllt.
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(© LfULG, Raphael Benning)

Die feuchten Witterungsverhältnisse Mitte September zeigen sich auch an der Bodenprofilwand. Bei genauem Hinsehen erkennt man vertikal »verschmierte« Bodenpartikel. Im August sah die Bodenprofilwand deutlich trockener und »körniger« aus.

Detailbild der Wand einer Grube, auf dem man Bodenschichten erkennt. Von oben nach unten erkennt man Moos, die gut durchwurzelte dunkle Humusschicht und dann die sehr viel helleren braunen mineralischen Schichten, die ein Laie als gemaserten Lehm kennt.
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(© Johannes Büchner)

»Land unter« nicht nur an Elbe, Oder und in vielen Osteuropäischen Nachbarstaaten. Auch in unserem Waldbodenprofil sind aktuell Gummistiefel nötig und der Wasserstand beträgt ca. 45 Zentimeter.

Der Waldboden im August

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(© LfULG, Raphael Benning)

Anfang August befindet sich immer noch Wasser in der Bodenprofilgrube des Stauwasserbodens (Pseudogley).

Das Foto zeigt eine Bodenprofilgrube im Wald. In dieser steht Regenwasser. Die Grube ist umgeben von krautiger Vegetation und mit einem braunen Geländer umrandet.
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(© LfULG, Raphael Benning)

Der Wasserstand hat sich im Vergleich zum Juli kaum verändert. Der Oberboden ist aber deutlich trockener und hat damit einen geringeren Wassergehalt als der Unterboden. Die Pflanzen müssen mit ihren Wurzeln das Wasser für die Verdunstung und das Wachstum aus tieferen Bodenschichten aufnehmen.

Das Foto zeigt eine Bodenprofilwand eines Stauwasserbodens. Die Farben wechseln von dunkelgrau über beige bis weißliche Farben bis hin zu orange-rötlichen Marmorierungen im unteren Bereich. Am rechten Rand sind Gräser abgebildet.
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(© LfULG, Raphael Benning)

In der nahen Umgebung des Bodenprofils bedeckt der Schachtelhalm den Boden fast undurchdringlich und waldartig. Er zeigt die wechselfeuchten Bodenverhältnisse an. Im April waren es noch zarte, vereinzelte Pflänzchen.

Das Foto zeigt saftig grüne Schachtelhalmpflanzen, die fast waldartig den Boden bedecken.

Der Waldboden im Juli

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(© Raphael Benning)

Auch im Juli steht in der Bodenprofilgrube noch Wasser und die Vegetation rund um die Profilgrube ist saftig grün und vital.

Das Foto zeigt eine Bodenprofilgrube, die mit einem braunen Geländer eingefasst ist. In der Bodenprofilgrube steht braun gefärbtes Wasser und am Rand wächst Gras und Schachtelhalm.
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(© Raphael Benning)

Im Vergleich zum Juni ist der Wasserstand in der Bodenprofilgrube um knapp 10 Zentimeter gesunken. Dies erkennt man gut an den an der Profilwand haftenden Nadeln, die fast eine gerade Linie bilden. Die Vegetation nimmt derzeit mehr Wasser über wir Wurzeln auf, als durch Regen nachgeliefert wird. Es gibt an diesem Standort aber noch keine Anzeichen für Trockenstress.

Das Foto zeigt eine Bodenprofilwand. Am oberen Rand sieht man die Bodenoberfläche, darunter helle fast weiße Bereiche, nach unten hin gefolgt von weiß und gelblich-bräunlich marmorierte Bereiche und am untern Bildrand in der Profilgrube stehendes Wasser.
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(© Raphael Benning)

Im März begann der kleine Sämling der Himbeere zu wachsen (siehe der Waldboden im März). Jetzt im Juli ist er zu einem kleinen Strauch geworden und trägt Frucht!

Das Foto zeigt einen Ausschnitt eines Himbeerstrauches, im Vorder- und Hintergrund sind unscharf grüne Himbeerblätter zu erkennen. Das Hauptmotiv zeigt eine von der Sonne angestrahlte rote Himbeere.

Der Waldboden im Juni

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(© LfULG, Raphael Benning)

Immer wieder fallen Niederschläge, so auch zum Aufnahmezeitpunkt im Juni. Es steht weiterhin Wasser in der Profilgrube und die Vegetation rund um die Profilgrube wächst.

Das Foto zeigt eine Bodenprofilgrube, die mit zum Teil mit Wasser gefüllt ist und mit einem braunen Geländer umrandet ist.
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(© LfULG, Raphael Benning)

Sowohl die vitale Vegetation rund um die Profilgrube als auch das in der Profilgrube stehende Wasser zeigt, dass in den umliegenden Bodenhorizonten über dem Stauhorizont noch genügend Wasser für die Pflanzen gespeichert ist. Damit gibt es auch im Juni noch keine Anzeichen für Trockenstress.

Das Foto zeigt eine Bodenprofilwand eines Stauwasserbodens, die mit hellen, fast weißlichen Flecken und gelblich-braunen Bereichen marmoriert ist. Im Vordergrund ist braun gefärbtes Wasser in der Grube.
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(© LfULG, Raphael Benning)

Die Flatter-Binse wächst zahlreich im Umfeld der Bodenprofilgrube und beginnt zu blühen. Sie ist eine Zeigerpflanze. Ihr Vorkommen weist auf feuchte oder sehr nasse Böden hin.

Das Foto zeigt im Vordergrund mehrere grüne Grashalme der Flatter-Binse und mittig an einem Halm die Blütenstände sowie Wassertropfen. Im Hintergrund ist unscharf eine Bodenprofilwand zu erkennen.

Der Waldboden im Mai

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(© Raphael Benning)

Auf den ersten Blick ist kaum ein Unterschied zum Vormonat zu erkennen. Nach wie vor steht Wasser in der Profilgrube.

Bodenprofilgrube eines Stauwasserbodens mit darin stehendem Wasser, dahinter ein braunes Geländer und im Hintergrund Bäume.
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(© Raphael Benning)

Der im Vergleich zum April etwa gleich hohe Wasserstand zeigt, dass nach wie vor Wasser über dem Stauhorizont vorhanden ist und von den Seiten in die Profilgrube fließt. Ohne diesen Zufluss würde das Wasser bei den steigenden Frühlingstemperaturen schließlich verdunsten.

Bodenprofilwand mit verschiedenfarbigen hellen und dunklen Bereichen, am unteren Rand braunes Stauwasser, am oberen Rand grünes Gras auf der Bodenoberfläche
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(© Raphael Benning)

Gleichzeitig ist der Oberboden im Moment allerdings schon sehr trocken, weil es mehrere Wochen nicht oder nur wenig geregnet hat. Das Bodenmaterial bröckelt und staubt.

Drei größere, trockene Klumpen hellen Bodenmaterials in einer Hand, unscharf im Hintergrund eine Bodenprofilwand.

Der Waldboden im April

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(© LfULG, Raphael Benning)

Rings um das Bodenprofil ist das Frühlingserwachen zu erkennen, überall sprießen Pflanzen aus dem Boden. Im Boden ist über der Stauschicht noch Wasser gespeichert. Dies zeigt das in der Bodengrube noch vorhandene Wasser.

Im Vordergrund ist eine Bodenprofilgrube eines Stauwasserbodens zu sehen, umrandet mit einem braunen Geländer, dahinter Wald.
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(© LfULG, Raphael Benning)

Der Wasserstand im Bodenprofil ist im April weiter gesunken. Ursache dafür sind einerseits geringe Niederschlagsmengen im März und April und andererseits der steigende Wasserbedarf der Vegetation für Austrieb und Wachstum.

Das Foto zeigt eine Bodenprofilwand eines Stauwasserbodens mit hellen, fast weißlichen Bereichen im Oberboden und einer gelblich-orange-weißen Marmorierung im Unterboden.
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(© LfULG, Raphael Benning)

Um das Bodenprofil herum wächst Wald-Schachtelhalm. Er ist eine Zeigerpflanze für saure und vernässte Waldböden und zeigt insbesondere die stark wechselnden Feuchteverhältnisse an.

Das Foto zeigt einen aus dem Boden wachsenden, kleinen Wald-Schachtehalm im Vordergrund. Auf der Bodenoberfläche liegen kleine Zweige und Nadeln, im Hintergrund ist unscharf die Bodenprofilwand des Stauwasserbodens zu erkennen.

Der Waldboden im März

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(© LfULG, Raphael Benning)

Der Regen im März hat die Bodenporen weiterhin gut mit Wasser gefüllt. Dies zeigt die mit Stauwasser gefüllte Bodenprofilgrube gut.

Profilgrube eines Stauwasserbodens mit gestautem Wasser im Vordergrund und Geländer im Hintergrund
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(© LfULG, Raphael Benning)

Der Wasserstand im Bodenprofil ist im Vergleich zum Februar leicht gesunken. Die Wasserversorgung für die Pflanzen ist aber weiterhin gut.

Bodenprofilwand eines Stauwasserbodens mit ausgebleichten Flecken und Marmorierung sowie Stauwasser im Vordergrund.
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(© LfULG, Raphael Benning)

Auf dem Waldboden rings um das Bodenprofil findet man frische Triebe von Brombeeren. Sie kündigen bereits den Frühling an.

Das Foto zeigt im Vordergrund Laub- und Nadelstreu, im Mittelgrund einen Sämling einer Brombeere und im Hintergrund unscharfes Gras.

Der Waldboden im Februar

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(© Raphael Benning)

Der Schnee aus dem Januar ist getaut und die Bodenporen im Oberboden haben sich mit Wasser gefüllt. Der undurchlässigere Unterboden verhindert, dass das Wasser weiter versickert. Es bildet sich Stauwasser, welches dem »Stauwasserboden« seinen Namen gibt. Der »Stauwasserboden« ist der dritthäufigste Waldbodentyp in Sachsen.

Foto: Bodenprofilgrube eines Waldbodens in der Wasser steht
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(© Raphael Benning)

Weitere Niederschläge im Februar lassen das im Boden gestaute Wasser ansteigen. Da im Winter regelmäßig Stauwasser so hoch steht, bilden insbesondere ohnehin flachwurzlige Fichten auf solchen Standorten ein extrem flaches Wurzelsystem aus, denn sie bekommen ungern »nasse Füße«.

Foto: Eine Bodenprofilwand, vor der gestautes Niederschlagswasser steht auf deren Oberfläche Regentropfen zu sehen sind.
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(© Raphael Benning)

Durch ergiebige Niederschläge in den letzten Wochen ist der Wasserspeicher des Bodens aktuell gut gefüllt.

Foto: Ausschnitt einer Bodenprofilwand mit durch Nässe verschmierten Bodenpartikeln und im Vordergrund gestautem Niederschlagswasser.

Der Waldboden im Januar

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(© LfULG, Raphael Benning)

Der Stauwasserboden im Januar: Von Schnee bedeckt, der isolierend wirkt und den Boden vor tiefem Frost schützt.

Foto: Ein Bodenprofil im Wald mit Schnee bedeckt und Bäumen im Hintergrund.
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(© LfULG, Raphael Benning)

Die Profilwand des Stauwasserbodens ist gefroren und stellenweise mit Schnee bedeckt.

Foto: Ein Bodenprofil eines Stauwasserbodens, das mit Schnee bedeckt ist.
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(© LfULG, Raphael Benning)

Kleine Eisnadeln »wachsen« scheinbar aus dem Boden. Austretendes Bodenwasser gefriert, dehnt sich dabei aus und erstarrt zu Kammeis.

Foto: Kammeis auf der Bodenoberfläche.

Was macht den Waldboden zum Waldboden?

Den einen Waldboden gibt es nicht! Stattdessen finden wir viele verschiedene Böden mit unterschiedlichsten Eigenschaften unter unseren Wäldern. Und beides – Wald und Boden – steht in ständiger Wechselwirkung und gegenseitiger Beeinflussung!

Zu sehen sind auf der Collage acht verschiedene Waldböden in ihrer Vielfältigkeit der Eigenschaften, Farben und Tiefen.
Waldböden sind vielfältig – in ihren Eigenschaften, Farben und Entwicklungstiefen. Die Collage zeigt eine Auswahl sächsischer Waldböden  © LfULG

Das charakteristischste Merkmal unserer Waldböden ist die auf dem Boden aufliegende Streuauflage. Es sind abgestorbene Blätter, Nadeln und Fruchtkörper sowie abgeworfene Zweige und kleine Äste, welche die oberste Streuschicht bilden. Diese werden durch Bodentiere wie beispielsweise Regenwürmer, Asseln und Springschwänze in mehreren Stufen mechanisch zerkleinert (de facto zerbissen, verdaut und wieder ausgeschieden) und damit die enthaltenen Nährstoffe wieder verfügbar gemacht. Die unterste, auf dem Mineralboden aufliegende Streuschicht hat meist kaffeesatzartige Konsistenz und wird Humus genannt. Ähnlich wie beim klassischen Filterkaffee werden die in dieser Schicht enthaltenen Nährstoffe mit dem Regenwasser in die darunterliegenden Mineralbodenschichten transportiert, die wir als (Boden-) Horizonte bezeichnen. Aus diesem Grund schließt sich in der Tiefe dann ein mehr oder minder dünner oder dicker, schwarz oder zumindest dunkelgrau gefärbter Mineralbodenhorizont an. Aus diesem können die feinen Wurzeln der Bäume, Sträucher und Kräuter im Wald die Nährstoffe wiederaufnehmen und für ihr Wachstum nutzen.

Wenn wir nun weiter in die Tiefe gehen und uns die sich anschließenden Horizonte anschauen, wird es extrem vielfältig: Wir finden extrem flach entwickelte Böden, bei denen nach wenigen Zentimetern bereits das Grundgestein ansteht (im Gebirge). Aber wir finden auch mehrere Meter tiefentwickelte Böden aus Sand, bei denen es für den Laien schwierig ist, das »Grundgestein« zu identifizieren, weil es nicht als fester Sandstein, sondern in Form (loser) Sandschichten abgelagert ist (im Tiefland). Schauen wir uns die Farben der Bodenhorizonte an, dann entdecken wir an einer Stelle fast farblose, weiße Horizonte, andernorts nahezu einheitlich braun gefärbte oder auch intensiv rötlich gefärbte Horizonte. Oftmals wechseln die Farben auf kleinstem Raum. Und genau so verschieden sind häufig auch die Eigenschaften der Böden. Es gibt sehr basenreiche Braunerden (hoher pH-Wert) mit hoher Nährkraft für die Pflanzen und äußerst saure Podsole (niedriger pH-Wert), aus denen die Pflanzen kaum Nährstoffe ziehen können. Ähnlich extreme Unterschiede finden wir in Bezug auf die Fähigkeit der (Wald-) Böden, Regenwasser für die Pflanzen zu speichern. Reine Sandböden können nur sehr, sehr wenig Wasser speichern, Böden mit einer guten Portion Löss dagegen können bis zu zweieinhalb Badewannen voll Wasser pro Quadratmeter (ca. 250 Liter pro Quadratmeter).

Eine vertikale Abfolge von Bodenhorizonten mit bestimmten Eigenschaften lässt sich zur Einteilung und Klassifikation der (Wald-) Böden heranziehen und wird Bodentyp genannt. Häufige Bodentypen unter Wald sind Braunerden, Pseudogleye, Podsole und Lessivés. Deren Eigenschaften und ein Beispielbild wollen wir Ihnen nun vorstellen:

Typische Waldböden

Braunerden

Das Bild zeigt ein Bodenprofil mit schwarz-weißem Maßband am linken Rand, auf der Bodenoberfläche liegt Laub.
Braunerde nahe Gohrisch  © LfULG, Raphael Benning

Die Braunerde ist der am häufigsten vorkommende Bodentyp unter Wäldern. Kennzeichnend sind die beiden Prozesse Verbraunung und Verlehmung/Verwitterung. Dabei kommen Eisenverbindungen mit Luft in Kontakt und färben den Boden braun bis rötlichbraun.

Stauwasserböden

Das Bild zeigt das Bodenprofil eines Pseudogleys, auf der linken Seite ist ein schwarz-weißes Maßband zu sehen.
Pseudogley im Wermsdorfer Wald  © LfULG, Raphael Benning

Der häufigste Vertreter der Stauwasserböden ist der Pseudogley. Er ist gekennzeichnet durch jahreszeitlich wechselnde Feuchteverhältnisse. Im Frühjahr und Herbst/Winter wird Niederschlagswasser über einem gering durchlässigen Horizont gestaut. Dies führt zu zeitweiligem Luftmangel und »nassen Füßen« für die Bäume. Im Sommer hingegen sind die Horizonte oberhalb des Stauhorizontes oft ausgetrocknet. Die wechselnden Bedingungen führen zur charakteristischen Fleckung dieser Bodenhorizonte. Während Fichten damit nur schlecht zurechtkommen, können Stieleichen auf solchen Standorten gut gedeihen.

Podsole

Das Bild zeigt ein Bodenprofil eines Podsols, auf der rechten Seite ist ein schwarz-weißes Maßband zu sehen.
Podsol nahe Gohrisch  © LfULG, Raphael Benning

Podsole sind enorm nährstoffarme und sehr saure Böden (niedrige pH-Werte). Sie entwickeln sich oft unter kühlem, niederschlagsreichen Klima der Mittelgebirge oder auch auf nährstoffarmen Sanden. Aus der Streuauflage werden starke Säuren mit dem Regenwasser in den Oberboden verlagert, bleichen diesen aus (weiße Färbung) und verlagern Nährstoffe, Humus und Eisenverbindungen in tiefere Bodenhorizonte, wo sie sich dann festsetzen.

Lessivés

Das Bild zeigt das Bodenprofil einer Parabraunerde, auf der rechten Seite ein schwarz-weißes Maßband.
Parabraunerde aus sandigem Lösslehm über Sandstein nahe Gohrisch  © LfULG, Raphael Benning

Lessivés sind durch eine Verlagerung von Ton vom Oberboden in den Unterboden gekennzeichnet. Sie sind nicht allzu oft unter Wald zu finden, denn diese Standorte sind gut für Ackerbau geeignet.

In ihrer Vielfältigkeit erfüllen die Waldböden vielfältigste Funktionen. Waldböden haben eine Produktionsfunktion, sie erzeugen unser Holz als Rohstoff für den Möbelbau, die Papierherstellung oder auch als Brennholz. Gleichzeitig sind sie ein großer Wasserspeicher und vor allem Wasserfilter, denn Niederschlagswasser wird auf dem Weg von der Bodenoberfläche ins Grundwasser gefiltert, sodass es Trinkwasserqualität erreicht. Darüber hinaus dienen die Waldböden unzähligen Pflanzen, (Boden-) Tieren und Mikroorganismen als Lebensraum. Fast ganz nebenbei speichern sie enorme Mengen an Kohlenstoff und wirken damit als Senke für klimaschädliche Treibhausgase. Dabei wird in der Streuauflage und dem Mineralboden noch einmal ungefähr ein Fünftel mehr Kohlenstoff gespeichert, als in der Biomasse der Bäume und Bodenvegetation. Und nicht zuletzt für uns Menschen stellt der Waldboden auch eine Nahrungsquelle dar, denken wir an Maronen, Pfifferlinge oder Steinpilze, die wir gerne sammeln, zubereiten und verspeisen.

Bundesweite Aktion »Boden des Jahres«

Der 5. Dezember ist der Internationale Tag des Bodens. An diesem Tag gibt das Kuratorium für den Boden des Jahres den »Boden des Jahres« für das Folgejahr bekannt. Schirmherrschaft für diese Aktion übernehmen abwechselnd die Bundesländer. Dem Kuratorium für den Boden des Jahres gehören die Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft, der Bundesverband Boden sowie der Ingenieurtechnische Verband für Altlastenmanagement und Flächenrecycling an. Der Boden des Jahres wurde am 5.12.2004 erstmals für 2005 ausgerufen.

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 42: Boden, Altlasten

Dr. Arnd Bräunig

Telefon: 03731 294-2803

E-Mail: Arnd.Braeunig@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Lehrpfade und Wanderausstellung

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