Evaluierung der Resorptionsverfügbarkeit von Schadstoffen aus Böden der Erzgebirgsregion
Projektlaufzeit: 04/2008–12/2009
Projektziel:
Auswertung und Ergänzung vorliegender Daten zur Resorptionsverfügbarkeit (RV) von Schadstoffen von Böden mit flächenhaft erhöhten Gehalten in der Erzgebirgsregion (insbesondere Arsen, aber auch Cadmium und Blei). Ableitung von Aussagen für regelhafte Annahmen zur RV. Diese dienen dem Vollzug zur ersten Gefahrenbeurteilung bei Überschreitung von Prüfwerten für den Direktpfad Boden–Mensch.
Projektergebnisse:
Im Erzgebirge ist der Oberboden zum Teil mit Schadstoffen belastet. Von besonderer Bedeutung sind dabei Arsen, Cadmium und Blei, die geogen, also natürlichen Ursprungs, aber insbesondere durch Bergbau und Hüttentätigkeit in erhöhter Konzentration in den Böden vorhanden sind. Mit Hilfe der vom LfULG entwickelten neuen Formeln kann nun erstmals ermittelt werden, welcher Anteil dieser Stoffe im Boden fest gebunden und wie viel für eine Aufnahme durch den Menschen theoretisch verfügbar ist. Die Modelluntersuchungen zeigen für Erzgebirgsböden ein eher geringes Wirkungspotenzial mit deutlichen regionalen Unterschieden.
Die Wirkung von Arsen, Cadmium und Blei auf den Menschen ist von der jeweiligen Resorptionsverfügbarkeit abhängig. Diese gibt an, welcher Anteil der Schadstoffe – z. B. durch spielende Kinder – maximal vom Körper aufgenommen werden könnte. Ermittelt wurde der Anteil mit Hilfe eines Modells, das die chemischen Vorgänge im Magen-Darm-Trakt nachbildet. Daraus konnten nun erstmals Berechnungsformeln für eine Abschätzung der Schadstoffverfügbarkeit für den Menschen abgeleitet werden.
Das LfULG wertete etwa 600 Untersuchungen zu Gesamtgehalten und den resorptionsverfügbaren Anteilen aus und analysierte dabei die Einflussgrößen. Dabei zeigte sich beispielsweise, dass die Resorptionsverfügbarkeit (RV) für Arsen im Mittel 25 bis 30 Prozent der Gesamtgehalte beträgt. Weiterhin wurden deutliche regionale Unterschiede festgestellt. Die RV für Arsen in der Region Freiberg liegt regelmäßig über der in der Region Annaberg. Für Blei dagegen liegt die RV in der Region Annaberg über der RV der Region Freiberg.
Kontakt
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 42: Boden, Altlasten
Dr. Ingo Müller
Telefon: 03731 294-2800
E-Mail: Ingo.Mueller@smekul.sachsen.de
Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de