Pelosol - Boden des Jahres 2022
Der Pelosol (griechisch pelos = Ton und lateinisch solum = Boden) ist ein Boden der überwiegend aus Tonpartikeln besteht. Tonpartikel sind die kleinsten mineralischen Partikel im Boden. Sie haben einen Durchmesser kleiner 0,002 mm.
Pelosole entstehen, wenn geologisches Tongestein an der Geländeoberfläche verwittert und die Vegetation im obersten Bodenhorizont Humus bildet.
Die aus Schichtmineralen bestehenden Tonpartikel führen zu den typischen chemischen und physikalischen Eigenschaften der Pelosole. So können diese Tonminerale viele Pflanzennährstoffe speichern. Jedoch ist der Wasser- und Lufthaushalt der Pelosole ungünstig für die meisten Pflanzen, da das Bodenwasser überwiegend in Feinporen gespeichert wird und die Pflanzenwurzeln dieses stark gebundene Bodenwasser nicht aufnehmen können.
Typisch für Pelosole ist das Quellen und Schrumpfen der Tonminerale in Abhängigkeit vom Wassergehalt des Bodens. Bei Trockenheit schrumpft der Boden und bildet Risse, in die das Niederschlagswasser schnell eindringen kann. Bei Nässe quellen die Tonminerale, sodass der Boden kaum noch grobe Poren hat und demzufolge eine sehr geringe Wasserleitfähigkeit aufweist.
In der Landwirtschaft werden Pelosole auch Minutenböden bzw. Stundenböden genannt, da sie nur zu bestimmten Zeiten, in denen der Wassergehalt im Boden im mittleren Bereich liegt, bearbeitet (z. B. gepflügt) werden können. Nur relativ selten treten diese mittleren Wassergehalte im Pelosol auf, meist ist er zu trocken und damit zu hart oder zu nass und damit zu zäh für eine Bodenbearbeitung.
In Sachsen sind Pelosole sehr selten, da das Tongestein aus dem sie verwittern nur an wenigen Stellen an die Geländeoberfläche kommt.
Kontakt
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 42: Boden, Altlasten
Dr. Arnd Bräunig
Telefon: 03731 294-2803
E-Mail: Arnd.Braeunig@smekul.sachsen.de
Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de