Boden des Jahres 2025 - Die Rendzina
Der Name Rendzina?
Der Name Rendzina leitet sich vom polnischen Wort »rzędzić« ab und bedeutet »Kratzer« bzw. »kommunizieren«. Dieser Begriff bezieht sich auf die Geräusche, die beim Pflügen des Bodens durch die hohe Anzahl von Steinen entstehen. Das Scharren der Steine vermittelte den Eindruck, als würden sie mit dem Pflüger »sprechen«.
Eigenschaften der Rendzina
Die Rendzina ist ein steiniger, flachgründiger Boden mit einem humosen Oberboden, der am Anfang der Bodenbildung steht. Sie entwickelt sich durch Lösungsverwitterung aus Kalk, Dolomit oder Gipsgestein mit einem Karbonatgehalt von über 75 % und befindet sich direkt auf dem Kalkstein-Untergrund. Der dunkel gefärbte Oberboden weist gute Lebensbedingungen für Bodenorganismen auf und ist durch Bildung und Anreicherung von Humus entstanden. Anfallende Streu wird innerhalb von 1 – 2 Jahren in den Boden eingearbeitet, mineralisiert oder humifiziert. Unterhalb des Oberbodens liegt das nur geringfügig verwitterte Ausgangsgestein, das die Grundlage für diesen einzigartigen Bodentyp bildet.
Vorkommen in Deutschland
In Deutschland ist die Rendzina insbesondere im Schwäbischen und Fränkischen Schichtstufenland und in den Kalkalpen weit verbreitet. In diesen Regionen sind die Kalkgesteine aus den geologischen Zeiten des Muschelkalks und des Juras Grundlage für die Bodenentwicklung zur Rendzina.
In Sachsen ist die Rendzina nicht anzutreffen, das nächstgelegene größere Verbreitungsgebiet befindet sich in der Umgebung von Jena.
Nutzung
Trotz der hohen Fruchtbarkeit des leicht basischen, lockeren und krümeligen Oberbodens und gut verfügbare Nährstoffe ist die Redzina nur eingeschränkt für die ackerbauliche Nutzung geeignet. Der Boden ist oft von grobem Gesteinsmaterial durchsetzt und weist nur eine geringe Mächtigkeit des Oberbodens auf. Dadurch ist nur eine sehr oberflächennahe Bewirtschaftung möglich und die Wasserspeicherung im Boden ist sehr gering. Die Nutzung der Rendzinen erfolgt eher als Wald oder Grünlandstandort. Häufig findet man artenreiche Kalktrockenrasen.
Bundesweite Aktion »Boden des Jahres«
Der 5. Dezember ist der Internationale Tag des Bodens. An diesem Tag gibt das Kuratorium für den Boden des Jahres den »Boden des Jahres« für das Folgejahr bekannt. Schirmherrschaft für diese Aktion übernehmen abwechselnd die Bundesländer. Dem Kuratorium für den Boden des Jahres gehören die Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft, der Bundesverband Boden sowie der Ingenieurtechnische Verband für Altlastenmanagement und Flächenrecycling an. Der Boden des Jahres wurde am 5.12.2004 erstmals für 2005 ausgerufen.
Kontakt
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 42: Boden, Altlasten
Dr. Arnd Bräunig
Telefon: 03731 294-2803
E-Mail: Arnd.Braeunig@smul.sachsen.de
Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de