Dioxintransfer Boden–Grünland–Rind

Laufzeit: 01/2016–09/2018

Projektziele:

Beschreibung und Bewertung des Transferverhaltens von Dioxinen und dioxinähnlichen Verbindungen im Wirkungspfad Boden-Grünland-Weiderind für typische Haltungssituationen im ländlichen Raum in Sachsen.

Projektergebnisse:

  • An sechs ausgewählten Standorten Sachsens wurden Untersuchungen zum Transfer von Dioxinen und dioxinähnlichen Stoffen in der Kette »Boden-Grünland-Weiderind« vorgenommen.
  • Die in den Bodenproben gemessenen Konzentrationen unterschritten deutlich den gesetzlichen Grenzwert für Kinderspielflächen und befanden sich alle auch unterhalb des auf Bundesebene festgelegten Wertes für eine uneingeschränkte landwirtschaftliche Nutzung. Die Ergebnisse sind konform zu Ergebnissen von Vorhaben anderer Bundesländer.
  • Festgestellt wurde, dass auch bei sehr geringen Konzentrationen im Boden ein Transfer dieser Stoffe bis zum Weiderind stattfindet. Die Gruppe der dioxinähnlichen Stoffe zeigte im Vergleich zu den untersuchten Dioxinen/Furanen eine besondere Relevanz, da ihr Anteil an der Gesamtbelastung in dieser Wirkungskette erheblich anstieg.
  • Auch auf Grünlandflächen im ländlichen Raum ohne spezifischen Belastungsverdacht war der Transfer von Dioxinen und insbesondere dioxinähnlichen Stoffen nachweisbar. Höchstgehalte im Futtermittel oder den tierischen Lebensmitteln wurden dabei nicht erreicht. Aus den vorliegenden Ergebnissen lassen sich daher keine unmittelbaren Probleme bei der extensiven Haltung von Rindern in den ländlich geprägten Regionen Sachsens erkennen.
  • Die Ausschöpfungsquote der Höchstgehalte im Rindfleisch wie auch der veröffentlichten kritischen Gehalte im Boden und Aufwuchs und der tolerablen Schadstoffaufnahme durch das Weiderind legen den Verdacht nahe, dass auf Flächen mit erhöhten Konzentrationen, im siedlungsnahen Umfeld oder bei spezifischen Eintragssituationen der Transfer insbesondere von dioxinähnlichen Stoffen ausreicht, um eine lebensmittelrechtliche Relevanz zu entfalten. Darauf weisen auch die Beanstandungsquoten bisheriger Untersuchungen des Bundes und anderer Länder hin.
  • Die Thematik dioxinbelasteter Böden sollte in der landwirtschaftlichen Praxis stärker beachtet werden, konkret bei der Auswahl von Weideflächen, aber auch bei den Möglichkeiten des Weidemanagements, um den Schadstoffübergang so weit wie möglich zu vermeiden.

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 42: Boden, Altlasten

Dr. Ingo Müller

Telefon: 03731 294-2800

E-Mail: Ingo.Mueller@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Partner im Projekt

Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen

Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft

Abschlussbericht

Titelblatt Schriftenreihe Dioxintransfer
Abschlussbericht zum Dioxintransfer Boden-Grünland-Rind in der Schriftenreihe, Heft 2/2019 erschienen © LfULG
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