Potenziale
Stehen schriftliche Urkunden in Sachsen gerade einmal für das letzte Jahrtausend zur Verfügung, erschließen sich die Jahrtausende davor nur aus dem »Archiv im Boden«. Archäologische Kulturdenkmäler verteilen sich in unterschiedlicher Dichte und Zahl auf den Freistaat. Besonders groß ist das Aufkommen in den Altsiedellandschaften, der Leipziger Tieflandsbucht, der Dresdner Elbtalweitung und dem mittelsächsischen Lößhügelland (Karte 10).
So viele Fundstellen wie beispielsweise in der Lommatzscher Pflege (ca. 300 Quadratkilometer, 650 bekannte archäologische Kulturdenkmäler) entfallen durchschnittlich nur in vergleichbaren anderen deutschen Lößlandschaften auf einen Quadratkilometer (ca. 2,2). Wahrscheinlich ist dieser Wert noch zu niedrig angesetzt, weil er nur 25 Prozent des tatsächlichen Bestandes darstellt. In einmaliger Weise lässt sich in diesen Altsiedellandschaften also erschließen, in welchen Wechselwirkungen zwischen menschlichem Verhalten einerseits und Naturraum andererseits sich die vorgeschichtliche Besiedlung Sachsens vollzogen hat.